Viele Einsteiger haben immer große Probleme den richtigen Hosting Anbieter für ihr Projekt zu finden. Bei der Anzahl der sich im Netz tummelnden Anbieter ist das auch durchaus verständlich. Da gibt es kostenlose Anbieter, Homepagebaukästen, Webspace-Angebote, eigene Server. Und bei allen diesen Angeboten wird oftmals auch noch unterschieden, ob die Angebote sich an Einsteiger oder Profis richten. Wer soll als Neuling also da den Durchblick behalten?
Ich möchte ein wenig Licht ins dunkle bringen und euch eine kurze Checkliste an die Hand geben, mit der ihr vielleicht den für euch passenden Hoster eures Vertrauens finden könnt.
Als Erstes solltet ihr eine Bedarfsanalyse machen. Das bedeutet im Klartext, dass ihr für euch vorab folgende Dinge hinterfragt und festlegt.
Diese zehn Punkte sind wohl die wichtigsten die man vorab für sich selbst beantworten sollte. Hat man das gemacht, kann man sich auf die Suche nach einem passenden Anbieter machen.
Ich gehe hier bewusst nicht auf kostenlose Anbieter oder Homepagebaukästen ein. Beides würde für mich persönlich für einen „vernünftige“ Internetpräsenz nicht in Frage kommen. Beide Varianten haben meines Erachtens mehr Nach- als Vorteile.
Ihr habt nun euren Bedarf ermittelt und vielleicht schon einige Anbieter ausgeschlossen, die kein passendes Angebot haben. Nun könnt ihr natürlich die Suchmaschine eurer Wahl quälen und dort nach weiteren Anbietern suchen. Oder aber ihr nutzt Vergleichsportale wie zum Beispiel Hosttest
Auf solchen Portalen finden sich auch immer Kundenstimmen und Erfahrungsberichte zu den einzelnen Anbietern, die unter Umständen bei der Entscheidungsfindung hilfreich sind. Natürlich könnt ihr auch Freunde, Bekannte oder Verwandte fragen, wo sie ihre Webseiten betreiben und wie sie mit ihrem Anbieter zufrieden sind. Wie ihr letztlich die Hosterauswahl für eure Bedürfnisse einschränkt, dazu gibt es viele Möglichkeiten.
Habt ihr einen oder gar mehrere Anbieter in der engere Auswahl, schaut ihr noch einmal ob dieser ein passendes Paket für euch bereitstellen kann.
Ich möchte euch ein kleines Beispiel aufzeigen, wo ich sagen würde, dass es zum Betrieb einer WordPress Seite völlig OK ist.
Webspeicherplatz:
Mindestens 15 GB. Je mehr Bilder oder andere größere Dateien ihr dann bereitstellen möchtet gilt: Je mehr Speicherplatz, desto besser. Wer ganz auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich direkt nach Paketen umsehen die 30 oder gar 50 GB Webspeicherplatz anbieten.
Traffic:
Alles andere als eine Traffic Flatrate sollte heutzutage keiner mehr buchen! Oft wird dort auch der Begriff Fair-Use verwendet.
E-Mail Adressen und Postfächer
Auch hier gilt. je mehr desto besser. In der Praxis braucht man eigentlich nicht mehr als 10 verschieden E-Mail Adressen. Aber es schadet ja auch nicht, wenn man 500 anlegen könnte. Ist es absehbar das ihr oft sehr große Dateianhänge zugeschickt bekommt, achtet auf einen möglichst großen E-Mail Speicher.
MySQL Datenbanken
Hier sollten mindestens 5 Datenbanken zur Verfügung stehen. So hat man zusätzlich zu WordPress, was ja schon eine Datenbank benötigt, noch weitere Datenbanken zur Verfügung. Beispielsweise um ein Forum oder ein Analysetool wie PIWIK zu installieren.
FTP Zugänge
Wenn ihr die Seite alleine betreibt und niemand anderes Zugriff auf den Server haben soll, reicht im Prinzip ein Zugang. In der Praxis benötigt man aber doch mal einen weiteren Zugang. Wenn ihr zum Beispiel einen Dienstleister mit der Wartung eurer Seite beauftragt habt. Mehr als 5 FTP Zugänge benötigt man aber als privater Seitenbetreiber eigentlich nicht.
Server Einstellungen
Dinge wie mod_rewrite, memory_limit etc. sollten im besten Fall von euch einstellbar sein. Wenn nicht, sollten diese hoch genug bzw. aktiviert sein, um alle geplanten Anwendungen problemlos und zügig betreiben zu können.
Domains(s) inklusive?
Bei manchen Anbietern gibt es eine oder mehrere Domains gratis dazu, wenn man ein Paket bucht. Das sollte zwar nicht das ausschlaggebende Kriterium bei der Wahl des Anbieters sein, ist aber ein weiterer Punkt, an dem man Geld sparen kann. Auch hier gilt. Je mehr Inklusivdomains, desto besser.
Test- bzw. Probeaccount möglich?
Einige Anbieter richten gerne einen Testaccount für z.B. 30 Tage an. Habt ihr die Möglichkeit, nutzt diese. So könnt ihr euch ein Bild von den Leistungen machen, die euch der Anbieter verspricht. Auch seht ihr dann, welche Verwaltungsoberfläche der Anbieter nutzt (Plesk etc.) und ob ihr damit zurechtkommt.
Zahlungsmöglichkeiten
Welche Zahlungsmöglichkeiten werden euch angeboten? Nur Überweisung/Lastschrift finde ich persönlich ein veraltetes Modell. Mindestens eine Zahlung auch via PayPal sollte möglich sein. In Onlineshops ist die Bezahlmethode ja schon ein Fast-Standard. Zudem hat man bei Zahlungen via PayPal auch den Käuferschutz für den Fall, dass es mal Unstimmigkeiten gibt.
Laufzeiten und Kündigungsfristen
Achtet auch auf die Laufzeiten und Kündigungsfristen der einzelnen Anbieter. Bei kleineren Webspacepaketen sind Laufzeiten von 6-12 Monaten üblich. Bei größeren sollten die Laufzeiten zwischen 1 und 3 Monaten liegen. Kündigungsfristen sollten so kurz wie möglich sein.
Sonstiges
Achtet auch darauf ob auf dem Server, wo euer Paket läuft, aktuelle Versionen von PHP, MySQL etc laufen oder ihr diese zumindest in der Verwaltungsoberfläche des Anbieters selbst umstellen könnt. Auch solche Dinge wie das Einschalten von Fehlermeldungen sollte von euch ein- und auch ausgeschaltet werden können.
Ruft auch einfach mal den Anbieter an und stellt Fragen, sofern ihr denn welche habt.. Notiert euch nur, wann ihr angerufen habt (Datum und Uhrzeit) und mit wem ihr gesprochen habt. Angebote lasst euch bitte immer per Mail zusenden!
Preislich solltet ihr euch für die oben genannten Eigenschaften eines möglichen Hostingangebots, zwischen 5 und 10 Euro pro Monat liegen. Schaut da bitte nicht nur nach dem günstigsten Angebot. Für ein gutes Paket fließen verschiedene Faktoren mit ein. Zahlt lieber mal einen Euro mehr, als das ihr euch hinterher ärgert.
Fazit
Nehmt euch Zeit bei der Wahl eures Anbieters. Vergleicht Angebote, schaut euch Kundenstimmen an und recherchiert, auch wenn euch ein Anbieter auf den ersten Blick zusagt. Persönliche Erfahrungen von Bekannten oder Verwandten sind Gold wert. Lasst diese also Bitte nicht außer Acht.
Ich hoffe die Tipps, die ich euch hier mitgebe, helfen euch ein wenig bei der Suche und Auswahl eures Hosters. Bedenkt bitte das die Tipps nur meine persönliche Meinung wieder spiegeln und keinesfalls vollständig alle Fragen abdecken müssen. Weiteren Lesestoff zu diesem Thema findet man ja reichlich im Netz.
Fragen, Anregungen oder Kritik wie immer gerne als Kommentar oder per Mail.